Kummers Kummer mit Eckhoff

SPD-Kritik: Es sieht schlecht aus, wenn ausgerechnet Werder Bremen die Neuplanung der Pauliner Marsch bezahlt. Das müsse der Bausenator verhindern

bremen taz ■ Die Aufwertung der Pauliner Marsch rund ums Weserstadion als Sport-, Freizeit-, und Erholungsgebiet ist ein „Evergreen“ in der Stadtentwicklungspolitik. Um die verschiedenen Interessen vor Ort unter einen Hut zu bringen, soll es nun einen eigenen Moderationsprozess geben – doch schon stoßen die Pläne aus dem Haus von Bausenator Jens Eckhoff (CDU) auf Kritik. Eine Moderation sei zwar zu begrüßen, sagt die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Uta Kummer. „Nicht in Ordnung“ seien jedoch die Finanzierungspläne.

Zum Hintergrund: Um Werder Bremen, Sportvereine, Kleingärtner, AnwohnerInnen und Bädergesellschaft unter einen Hut zu bringen, soll in diesem Jahr ein neues Leitbild für das Gebiet entwickelt werden. Nach Kummers Angaben favorisiere der Bausenator dabei eine Lösung, bei der die Bremer Weser Stadion GmbH die Hälfte der anfallenden Kosten übernimmt.

„Wie soll so ein faires und ergebnisoffenes Verfahren gewährleistet sein?“, fragt die Abgeordnete. „Diese Weser Stadion GmbH ist der größte Nutzer im gesamten Areal. Es ist schon schwierig genug, gegen die mächtige Fußball-Lobby mit ihren Flächenansprüchen anzukommen – und das erst recht, wenn genau diese zu einem großen Teil die Finanzierung des Moderationsprozesses übernimmt.“ Die umstrittenen Baumfällungen am Stadion hätten schon einen Vertrauensverlust in der Bevölkerung verursacht. Der Bausenator müsse sich um eine neutrale Finanzierung bemühen, „sonst verliert er an Glaubwürdigkeit.“

ede