unterm strich
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Die Finanzierung des Gastlandauftritts der arabischen Welt auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober steht noch auf wackligen Beinen. Rund sechs Monate vor Beginn der weltgrößten Buchmesse fehle noch das Geld von mehr als der Hälfte der 22 Teilnehmerländer, sagte der Präsident des arabischen und des ägyptischen Verlegerverbandes, Ibrahim El-Moallem, der dpa. Das Budget liege bei drei bis fünf Millionen Euro. Die Abstimmung über die Inhalte und die einzuladenden arabischen Autoren sei zudem ein Kraftakt: „Das wird ein Wettlauf gegen die Zeit.“

Entgegen seiner eigenen Erwartung habe es bislang keine Beeinflussungs- oder Zensurversuche seitens der Regierungen der beteiligten Staaten gegeben, berichtete der ägyptische Verleger. Zu den in der Arabischen Liga zusammengeschlossenen 22 Länder gehören reiche Ölstaaten wie Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate ebenso wie das bitterarme Somalia, der unter den Kriegsfolgen leidende Irak oder das vom Nahostkonflikt gebeutelte Palästina.

Die inhaltliche Abstimmung sei bei so vielen Beteiligten enorm schwierig und Zeit raubend: „Unsere Pläne, Projekte und die Einladungslisten für die Schriftsteller und die Künstler für das Rahmenprogramm müssen allen 22 Ländern vorgelegt werden.“ Arabien will mit 120 Autoren nach Frankfurt kommen.

Schwierig sei auch die Einbeziehung Palästinas. So konnte sein Vertreter nicht an einem Vorbereitungstreffen aller Länder in Kairo teilnehmen. „Er durfte Palästina nicht verlassen“, erklärte El-Moallem. „Noch ist auch nicht klar, ob die eingeladenen palästinensischen Autoren überhaupt nach Frankfurt reisen dürfen.“