Science Center
: Mit heißer Nadel gestrickt

Die öffentlichen Projekte, die viele Menschen in die Hafencity locken sollen, sind offenbar mit heißer Nadel gestrickt worden. Mit dem Science Center zeigt sich das jetzt schon zum wiederholten Male.

KOMMENTAR VON GERNOT KNÖDLER

Mit dem Aquarium kommt dem Science Center nicht zum ersten Mal ein Stück seines Inhalts abhanden. Der Senat hatte es auch einmal für eine gute Idee gehalten, das Planetarium aus dem Stadtpark an die Elbe zu verlegen. Die Folge war ein Aufschrei im Bezirk Nord und bei vielen Hamburgern, die seit Kindesbeinen das Planetarium mit dem ehemaligen Wasserturm im Stadtpark verbinden. Hier wie beim Aquarium hätten die Planer wissen müssen, dass es Probleme geben wird.

In die Reihe der überhastet vorangetriebenen Projekte gehört auch die Elbphilharmonie, die nicht weit genug durchgeplant war, als ihre Kosten ermittelt wurden. Vielleicht muss man auch das Tamm-Museum dazu rechnen. Hier hat sich die Stadt darauf verlassen, dass die schiere Überwältigung der Besucher durch die Masse des gesammelten Materials reichen wird, um genügend Leute anzuziehen.

Für die Entwicklung der Hafencity war es gut, die öffentlichen Projekte schnell voranzutreiben, weil es deren Vermarktung gefördert hat. Dafür ist sie das Risiko eingegangen, sich zu blamieren.