Notdienst ll
: Wohin am 1. Feiertag?

Mit der Arbeit ist das so eine Sache. Nur weil ohne Arbeit das meiste, von und mit dem wir leben, nicht existierte, fühlen manche Menschen sich bemüßigt, der Arbeit an und für sich ein Loblied zu singen. Das unter anderem deswegen so verquer klingt, weil es immer auch dazu gedacht ist, die Hebung der Arbeitsmoral zu befördern – was ja kaum notwendig wäre, wenn die Schönheit von Arbeit an und für sich jedermann und -frau sofort einleuchtete.

Nun schaffen es aber die meisten, zumindest aber sehr viele, selbst nach langer praktischer Einübung in den Arbeitsalltag nicht, ihrem dortigen Wirken allzu viel abzugewinnen. Und freuen sich auf Feierabend und Ferien. In denen nun können sie sich in der Arbeitnehmerkammer die Ausstellung „Berufsbilder – Arbeit die nicht aufhört?“ zu Gemüte führen, die dort seit dem 18. August und noch bis Ende des Jahres zu sehen ist. Die nimmt sich mit künstlerischen Mitteln der Frage an, inwieweit die Arbeit in der freien und Marktwirtschaft verzichtbar ist und warum nur 13 Prozent der abhängig Beschäftigten in Deutschland ihre Arbeit als gut bewerten, auch wenn die meisten von ihnen ihre Arbeit gern als sinnvoll empfinden würden.

Eine in der Tat auffällige Diskrepanz, die vielleicht damit zu tun hat, dass man als abhängig Beschäftigter stets fremden Interessen zu dienen hat, anstatt sich daran zu machen, die Mittel fürs eigene Leben zu beschaffen. ASL

Donnerstag, 8-18.30 Uhr, Foyer der Arbeitnehmerkammer