MEDIENTICKER

Uwe Vorkötter, Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, ist der Abstauber des Jahres – womit wir ausdrücklich nur den Puderzucker meinen: Weil Mitarbeiter einer Kurierfirma aus einem Weihnachtspaket an Vorkötter einen Christstollen entwendeten und verspeisten, kam die FR an die Konto- und Kreditkartendaten von KundInnen der Landesbank Berlin. Die Kuriermenschen hatten den Adressaufkleber des leeren Vorkötter-Pakets einfach auf ein Paket der Firma Atos Worldline gepappt, die für Banken Abrechnungsdienste übernimmt, so die Frankfurter Staatsanwaltschaft. Darin waren die 907 Mikrofiches mit tausenden von Kreditkartenabrechnungen und anderen vertraulichen Angaben bis hin zu PIN-Nummern, die so an die Zeitung gingen und eine erneute Debatte über Datensicherheit entfachten. (taz)

Matthias von Hein, Leiter des chinesischen Radioprogramms der Deutschen Welle (DW), soll als Konsequenz aus der Kritik an der Chinaberichterstattung des deutschen Auslandsrundfunks in die DW-Zentralredaktion abgezogen worden sein. Offiziell wollte niemand den entsprechenden Bericht der FAZ bestätigen. Der zuständige Programmdirektor Christian Gramsch wie die Pressestelle gaben keine Auskunft. Der Sinologe Hein, der das chinesische DW-Programm seit fünf Jahren leitet, war ebenfalls nicht erreichbar: Er habe „Urlaub“, hieß es in aller Kürze in der Redaktion. Unterdessen stärkten SPD und Grüne im Kulturausschuss des Bundestages DW-Intendant Erik Bettermann den Rücken. Dieser habe „schnell und angemessen“ auf die öffentlich geäußerte Kritik reagiert. Die CDU hält diese Bewertung dagegen für „abstrus“. Der steuerfinanzierten DW wurde vorgeworfen, in ihren Radio- und Internetangeboten bisweilen die Position der chinesischen Regierung übernommen zu haben. (taz, dpa, epd)

Monika Piel, WDR-Intendantin und Vorkämpferin für den Ausstieg aus der verkappten Werbung namens Sponsoring, muss sparen: Der WDR-Etat weist bis Ende 2012 einen Fehlbetrag von 95,7 Millionen Euro aus. „25 Millionen Euro pro Jahr sind eine enorme Summe“, sagte Piel. Dies werde „erhebliche Einschnitte in allen Bereichen des Hauses“ bedeuten. (taz, dpa)