Fakten per Hammer

Abbruch der Häuser Lincolnstraße hat begonnen. GAL präsentiert Saga Käufer für Gebäude auf St. Pauli

Bauarbeiter haben begonnen, die Häuser in der Lincolnstraße auf St. Pauli zum Abriss vorzubereiten. Wie Anwohner beobachteten, rückten sie mit Vorschlaghämmern dem Inneren der Häuser aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zu Leibe. Die GAL zeigte sich gestern entsetzt über den Beginn der Abbrucharbeiten. Denn zu dem Häuserkomplex, für den der Saga eine Abbruchgenehmigung vorliegt, gehören auch drei Häuser in der Trommelstraße. Ob diese nicht doch noch erhalten werden können, darüber verhandeln die Grünen mit den anderen Parteien in Mitte und mit der Saga.

Die GAL klärt derzeit mit der SPD und der CDU die Möglichkeiten für eine Koalition in der Bezirksversammlung Mitte. Seine Partei habe deutlich gemacht, dass die Erhaltung zumindest der Häuser Trommelstraße vier und sechs für sie wichtig sei, sagt der GAL-Bürgerschaftsabgeordnete Claudius Lieven. „Offensichtlich hat die Saga daraus die Konsequenz gezogen, dass man das Ding mit dem Vorschlaghammer abräumen muss.“

Aus Lievens Sicht ist das unverständlich: Die GAL habe Saga-Vorstand Willi Hoppenstedt einen Investor genannt, der bereit wäre, die Häuser zu sanieren und dabei mit der Initiative aus Be- und Anwohnern zu kooperieren, die die Häuser ebenfalls erhalten will. Hoppenstedt habe sich trotz Zusage nicht zu dem Vorschlag geäußert. Lieven: „Die Saga steckt den Kopf in den Sand.“

Tatsächlich will Saga-Sprecher Mario Spitzmüller zu möglichen Gesprächen Hoppenstedts mit dem Investor derzeit nichts sagen. Stattdessen verweist Spitzmüller darauf, dass auch die bezirklichen Gremien mehrheitlich der Auffassung waren, die Häuser seien nicht zu retten und daher die Abrissgenehmigung erteilt wurde. Gernot Knödler

Party für den Erhalt der Häuser am 8. April in der Trommelstraße