Alberne Ailtoniaden

„Das ist uns schnurzpiepegal“: Der FC Schalke 04 reagiert cool auf die despektierlichen Worte seines Neuzugangs

Bremen taz/dpa ■ Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 hat kritische Äußerungen seines künftigen Top-Angestellten Ailton über die Stadt Gelsenkirchen mit Gleichmut aufgenommen. „Das Thema ist uns schnurzpiepegal. Wir legen nicht jedes Wort von Ailton auf die Goldwaage“, sagte Schalke-Sprecher Gerd Voss. Und auch Manager Rudi Assauer, der den Spieler bereits vor Monaten dem Tabellenführer abgeluchst hat, gab sich gegenüber Bild generös: „Ailton ist halt ein verrückter Typ. Und wenn er erstmal hier ist, wird sich seine Meinung schon ändern.“

Tags zuvor hatte der Noch-Werder-Stürmer in einem Rundfunkinterview kein gutes Haar an seinem künftigen Arbeitsort gelassen: „Alles, was ich bisher über Gelsenkirchen gehört habe, ist ein Desaster“, gab sich der Stürmer übellaunig. „Es soll nicht besonders schön sein, und für junge Leute soll es dort nicht viele Möglichkeiten geben, um Spaß zu haben und auszugehen“, moserte der Brasilianer weiter.

„Manche Fußballer sind am Ball besser als am Mikrofon“, meinte Gelsenkirchens Oberbürgermeister Oliver Wittke (CDU). Dennoch sei Ailton herzlich eingeladen, mit ihm persönlich einmal durch Gelsenkirchen zu fahren und sich die Stadt zeigen zu lassen.

Mit allem Charme der Provinz reagierte das Gelsenkirchener Umland: Der Verkehrsverein Witten ließ Ailton ein Informationspaket zukommen, in dem der Fußball-Profi Material über Sehenswürdigkeiten, kulturelle Schätze und Freizeitangebote der Region findet. „Wenn Ailton uns besucht, wird er angenehm überrascht sein. Es erwarten ihn keine rauchenden Schlote, sondern grüne Hügel, Wälder und Felder, die Ruhr-Aue, Fachwerkidylle und jede Menge spannende Industriedenkmäler“, ließ die Stadt Witten den Stürmer wissen. jox