Mehr Wahrhaftigkeit

betr.: „Kirche im Unfrieden“, taz bremen vom 13. / 14. 12.

Es ist schon ein Dilemma: Mehr als biederes Mittelmaß ist der kirchlichen Obrigkeit suspekt, man mobbt nicht ohne Grund immer wieder die engagierten, begabten Musiker hinaus – aber das, was dann übrig bleibt, lockt eben auch keinen Menschen mehr in die kalten Mauern. (…) Für das Absingen einfacher Kirchentagslieder wird das Niveau wohl auch in Zukunft gerade noch hinreichen – aber ob das auf Dauer genug ist? Dazu sei an Albert Schweitzer erinnert: „Was mir Bach ist? Ein Tröster. Er gibt mir den Glauben, dass in der Kunst wie im Leben das wahrhaft Wahre nicht ignoriert und nicht unterdrückt werden kann.“ (…) Auch der Kirche würde etwas mehr Sinn für Wahrhaftigkeit im Sinne Albert Schweitzers wohl anstehen.

Elisabeth Lahusen, Bremen