Für eine vernünftige Koexistenz

betr.: „Das große Bioladen-Sterben“, taz bremen vom 16. 12.

Die Nachrichten vom großen Bioladen- Sterben in Deutschland müssen große Betroffenheit und Protest hervorrufen! Ganz ohne Zweifel war ja eine Expansion des Bewusstseins für Lebensmittel und andere Waren aus kontrolliert biologischem Anbau stets gewünscht, aber doch aus der bewehrten Fachgeschäftlichkeit heraus und im gegenseitigen Einvernehmen. Der Zeitgeist erfordert sicher auch das Bio-Angebot auf Supermarkt-Ebene und spricht damit auch ganz neue Kunden an. Gleichwohl dürfen die unterdessen stark profilierten, professionalisierten Bio-Fachgeschäfte dabei nicht auf der Strecke bleiben. Sie bieten unverändert die nahe fachliche Kompetenz und die persönliche Begegnung, das kundennahe Angebot. Altes und Neues müssen vernünftig koexistieren, eine Stadt ohne die Bio- Fachgeschäfte büßt enorm an mannigfacher Lebenskultur ein und nivelliert den Bio-Einkauf zur schlichten Warenbesorgung. Die Fachgeschäfte müssen ihrerseits neues Bewusstsein erlangen, stärker vernetzt arbeiten und die Kunden bewusst um Unterstützung ersuchen. Matthias Siegfried, Bremen