Neubau Nummer 2

FU – Rostlaube goes Reichstag. Der Brite Norman Foster entwarf den Kuppelbau für die philologische Bibliothek

An der Freien Universität (FU) ist das wichtigste Bauvorhaben derzeit die neue Philologische Bibliothek in der „Rostlaube“. Sie verdankt ihre Existenz einer Alarmmeldung: In dem Bau zwischen Habelschwerdter Allee und Fabeckstraße, der in den 60er-Jahren errichtet worden ist, wurde Anfang der Neunziger eine massive Asbestbelastung festgestellt.

Neben einer grundlegenden Sanierung plante man daraufhin, die überlasteten Kapazitäten zu erweitern und die verschiedenen philologischen Bibliotheksbestände an einem Ort zusammenzuführen.

Die Ausschreibung gewann 1997 der britische Architekt Norman Foster, der zu dieser Zeit bereits mit dem Umbau des Reichstags und dem Entwurf der Kuppel beschäftigt war. Der Architekt schlug zwei Lösungsalternativen vor. Die erste sah, gemäß der Ausschreibung, einen Einbau in die Altbausubstanz der „Rostlaube“ vor. Foster favorisierte hingegen die zweite, seiner Ansicht nach funktional bessere Variante: einen Neubau auf dem Parkplatz neben der Rostlaube.

Diese Idee wurde jedoch wegen vermeintlich höherer Kosten abgelehnt. Der Kostendeckel von 102 Millionen Euro konnte auch so nicht gehalten werden. Es kam zu einer längeren Bauunterbrechung und daraufhin zu einer Etaterhöhung um 2,7 Millionen Euro.

Inzwischen erhebt sich die gelbe Trägerstruktur der kuppelförmigen Außenhülle fast vollständig über die „Rostlaube“. Auf Bildern erinnert der Entwurf an ein riesiges Hirn, beherbergen wird es rund 700.000 Bände. Im nächsten Frühjahr soll der futuristische Bau abgeschlossen sein und neben Studierenden auch architekturbegeisterte Touristen nach Dahlem locken. OV