Proteste in Simbabwe

Oppositionsführer Tsvangirai verhaftet. Polizei setzt Tränengas und Schlagstöcke gegen Demonstranten ein

JOHANNESBURG taz ■ Die Polizei in Simbabwe ging gestern hart gegen Oppositonelle vor und feuerte Tränengas auf Protestler, die sich auf den Straßen zu Märschen formierten. Die Oppositionspartei „Bewegung für Demokratischen Wandel“ (MDC) hatte massive Streiks und Demonstrationen für diese Woche angekündigt, um nach den Worten des Parteiführers Morgan Tsvangirai Simbabwes Präsidenten Robert Mugabe den „letzten Stoß“ zu versetzen. Doch Tsvangirai war bereits am frühen Morgen in seinem Haus wegen Aufruf zu illegaler Demonstration verhaftet worden. Nach kurzem Erscheinen im Gericht war MDC-Führer Tsvangirai gegen Kaution wieder freigelassen, doch später erneut wegen seines laufenden Verfahrens als angeklagter Hochverräter gegen die Regierung ins Gericht gebracht worden. Die Demonstrationen gegen die repressive Regierung Mugabes waren vom Gericht am Wochenende als illegal erklärt worden. Die Opposition hatte jedoch am Montag Widerspruch dagegen eingereicht. Die simbabwische Armee riegelte die größeren Städte, insbesondere die Hauptstadt Harare, hermetisch ab. Geschäfte blieben geschlossen. Proteste an der Universität von Harare wurden mit Tränengas und Warnschüssen der Soldaten verhindert. Hunderte von Antiregierungsdemonstraten wurden mit Schlagstöcken auseinander getrieben, als sie versuchten, aus dem nahen Township Highfield in Richtung Stadt zu marschieren. Zahlreiche Oppositionsführer und Parlamentsmitglieder der MDC waren bereits am Vormittag verhaftet worden. MSI