Für das Erinnern

Die Theatergruppe der Schule am Leibnizplatz zeigt heute und morgen ihre Produktion „Bitte – vergesst uns nicht“

Wie Geschichte erfahren? Schauspiel, das heißt, sich intensiv einem Menschen der Vergangenheit anzunähern, für einen Moment seine Rolle und sein Erleben ansatzweise zu teilen, das ist für Darsteller wie Zuschauer einer der unmittelbarsten Zugänge zur Historie: So rührt Geschichte, aus ihrem Papierdasein befreit, persönlich an.

Eingelassen haben sich auf diesen Weg die Schüler der integrierten Stadtteilschule am Leibnizplatz. Heute und morgen zeigen sie im Theater am Leibnizplatz ihr Stück „Bitte – vergesst uns nicht“. Auslöser für die Produktion sei der Besuch an der Hamburger Gedenkstätte der Schule am Bullenhuser Damm gewesen, erläutert die Theatergruppe ihr Konzept. 20 jüdische Kinder wurden dort im April 1945 erhängt, nachdem man sie im Konzentrationslager Neuengamme im Dienste der Medizin gefoltert hatte.

Dass der Holocaust besondere theatralische Mittel erfordert, daran hatten die Schüler keine Zweifel: Mit biografischem Material zum Einen, Kindheitsszenen zum Anderen stellen sie die Beziehung zwischen individuellem Leid und Menschheitskatastrophe dar. Beim Festival „Schultheater der Länder“ in Cottbus wurden sie für ihre Produktion gefeiert. bes

heute und morgen jeweils um 10 Uhr und 19.30 Uhr, Theater am Leibnizplatz