Taiwan: Proteste enden blutig

TAIPEH dpa ■ Nach Protesten gegen den knappen Ausgang der Präsidentenwahl in Taiwan haben sich Demonstranten und Polizei blutige Auseinandersetzungen geliefert. Nach einer Demonstration von etwa 300.000 Menschen in der Hauptstadt Taipeh versuchten rund 1.000 Teilnehmer, den Präsidentenpalast zu stürmen. Die Polizei ging mit Tränengas und Wasserwerfern gegen die Steine werfende Demonstranten vor. Knapp 100 Menschen wurden verletzt – die Hälfte davon Polizisten. Die Präsidentenwahl vom 20. März verlief nach Ansicht der Opposition „unfair“. Präsident Chen Shui-bian hatte mit nur 29.000 Stimmen Vorsprung gegen seinen konservativen Herausforderer Lien Chan gewonnen, der das Ergebnis nicht akzeptiert. Der um Versöhnung bemühte Präsident bot Chan nun erneut ein Treffen an. Um sich gegen Drohungen Chinas zu wappnen, das Taiwan als abtrünnige Provinz ansieht, plant Taipehs Verteidigungsministerium laut United Daily News Waffenkäufe für 14,7 Milliarden US-Dollar.