VDEW will doch noch Atomstrom

BERLIN dpa/taz ■ Die deutsche Stromwirtschaft hat sich erneut gegen die Installierung einer Regulierungsbehörde ausgesprochen. Die freiwilligen Regeln der Verbändevereinbarung, mit der der Netzzugang bisher ohne staatliche Eingriffe verhandelt wurde, sollte weitgehend Basis einer gesetzlichen Netzzugangsverordnung sein. Entsprechende Signale gebe es auch aus dem Bundeswirtschaftsministerium, erklärte gestern der Präsident des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW). Die Bündnisgrünen wollen dagegen im neuen Energiewirtschaftsgesetz eine Aufsichtsbehörde – wie etwa auf dem Telekommunikationsmarkt – verankern. Der VDEW will die Option Atomstrom trotz des vereinbarten Ausstiegs offen zu halten. Die Verträge über den schrittweisen Ausstieg sollten regelmäßig darauf geprüft werden, „ob bisherige Entscheidungen angesichts einer sich rasant ändernden Welt auch 2010 oder 2015 noch Bestand haben“, sagte Brinker. Der VDEW rechnet für 2003 weiterhin mit wieder steigenden Strompreisen.