HVV-Tarife
: Erhöhung beschlossen

Die Verteuerung des öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg hat der Senat gestern beschlossen. Zum Beginn des Sommerfahrplans am 13. Juni sollen demnach die Preise im HVV um durchschnittlich 3,2 Prozent steigen. Das hatte der Verkehrsverbund vorige Woche beantragt (taz berichtete). Die Zustimmung des Senats muss von der Bürgerschaft vermutlich Anfang Mai noch abgesegnet werden.

Überdurchschnittlich hoch soll die Tariferhöhung bei Monatskarten ausfallen. Die CC-Karte soll um 5,2 Prozent teurer werden, die Preise für ermäßigte Monats- und Abokarten für Studierende und Auszubildende würden um 4,7 Prozent angehoben, die für reguläre Monatskarten um 3,6 Prozent. Auch die Erhöhung für Tages- und Einzelfahrscheine (von 1,45 auf 1,50 und von 2,30 auf 2,40 Euro) liegt mit 4,1 Prozent über dem Durchschnitt. Die erste Tarifanhebung seit Juni 2002 wird mit gestiegenen Personal- und Sachkosten begründet. Der HVV erhofft sich jährliche Mehreinnahmen von etwa zehn Millionen Euro.

GAL-Verkehrspolitiker Jörg Lühmann kritisierte vor allem die Verteuerung der CC-Karte als „nicht hinnehmbar“. Da vor eineinhalb Jahren auch das verbilligte Sozialticket für Einkommensschwache abgeschafft wurde, würden dadurch „die Ärmsten am härtesten getroffen“. Er würde sich nicht wundern, so Lühmann, „wenn es künftig wieder mehr Schwarzfahrer“ gebe. Für die Debatte in der Bürgerschaft kündigte er „klare Handlungsalternativen“ an. Die geplante U-Bahn in die HafenCity koste rund 400 Millionen Euro mehr als eine von der GAL geforderte moderne Stadtbahn. Mit diesem „rausgeworfenen Geld“, rechnet Lühmann vor, „könnten die Preise im HVV 40 Jahre lang konstant gehalten werden“. smv