Elitestart 2004

Hirnforscher Hermann Müller hat das große Los gezogen. Seine „Neurokognitive Psychologie“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München gehört zu den zehn Elitestudiengängen Bayerns. Ab Wintersemester 2004 wird damit ein C 4-Professor plus vier Mitarbeiter zusätzlich an seinem Department lehren.

Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) will ganze Unis zu „Leuchttürmen“ ausbauen, dagegen setzt ihr Kollege Thomas Goppel (CSU) auf ein Netzwerk der „besten Köpfe“. 14 Millionen Euro will er dafür in fünf Jahren ausgeben. Neben Hermann Müller gehören Psychologen aus Würzburg und Regensburg zum exzellenten Forscherteam für Neurokognition.

Im Gegensatz zu den „normalen“ Diplomstudenten kann die künftige Studi-Elite auf Kosten der Uni diese Laboreinrichtungen besuchen und an entsprechenden Lehrveranstaltungen außerhalb Münchens teilnehmen. „Wir werden eine kleine Gruppe bekommen, die fachübergreifende, erstklassige Lehre bekommt und auch forschen kann“, freut sich Müller.

Die Spezialstudenten haben keine Semesterferien mehr, sondern nur eine vorlesungsfreie Zeit. Damit nur die Besten teilnehmen, werden hohe Hürden gesetzt: sehr gute Leistungen, Referenzen und ein Eingangstest.

Die Hälfte der Studenten soll aus dem Ausland kommen, sie werden sich im Webcam-Interview beweisen müssen. Aber Müller hat auch eine gute Nachricht für den durchschnittlich Begabten: „Bestimmte Angebote werden für alle Studenten geöffnet, damit steigt für alle das Angebot.“ MAX HÄGLER