7,9 Prozent Natur

Schleswig-Holstein weist neue Flächen als erhaltenswert aus, um EU zufrieden zu stellen

Schleswig-Holstein hat 240 schützenswerte Flächen als künftige Natura-2000-Gebiete vorgeschlagen. Diese Gebiete würden nicht geschützt, weil die Europäische Union dies wolle, sondern weil sie als Lebensräume erhalten werden sollen, sagte Umweltminister Klaus Müller (Grüne) gestern in Kiel. Mit der neuen Liste versucht das Land zum dritten Mal seit 1999, die Vorgaben der EU für Natura 2000 zu erfüllen.

Die EU hatte 1992 entschieden, ein Netz von Schutzgebieten in den Mitgliedstaaten zu schaffen. Wie andere Länder auch, meldete Schleswig-Holstein darauf zu wenig Flächen an. Die EU leitete ein Vertragsverletzungsverfahren ein und droht mit Zwangsgeld. Die jetzt vorgeschlagenen Gebiete umfassen eine Fläche von 51.000 Hektar.

Bisher waren in zwei Tranchen 123 Gebiete, die der Vogelschutzrichtlinie der EU sowie der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) entsprechen, gemeldet worden. Alle Gebiete zusammen umfassen rund 7,9 Prozent der Landesfläche.

Mit der Anmeldung gelte für diese Flächen ein so genanntes Verschlechterungsverbot, sagte Müller. Die Flächen dürften weiter wie bisher genutzt werden. Eine neue oder intensivere Nutzung müsste aber von der EU genehmigt werden. LNO