Augenzeugen gesucht

Polizei Heide ermittelt, wer bei Vergewaltigung in der Fußgängerzone nur zugeguckt hat

Knapp eine Woche nach dem Missbrauch einer 14-Jährigen unter den Augen von Passanten in Heide hat die Polizei einen ersten Zeugen zur Vernehmung geladen. Bisher sind drei Zuschauer namentlich bekannt, sagte der Leiter der Kripo Heide, Karsten Hübner gestern. Die Identität von vier weiteren möglichen Zeugen ist noch unbekannt. Ein betrunkener 19-Jähriger hatte das Mädchen am Himmelfahrtstag angefallen. Obwohl es Passanten ansprach, hatte niemand geholfen.

Bislang kennen die Ermittler die Namen von zwei Frauen und einem Mann. Dieser hatte die Polizei über Handy alarmiert. Die Fahnder suchen jetzt die Wohnung von drei weiteren möglichen Zeugen. Dabei ist noch nicht bekannt, ob die Männer überhaupt als Tatzeugen in Betracht kommen.

Bei den Zeugenbefragungen geht es nicht nur um eventuelle Verfahren wegen unterlassener Hilfeleistung. Es geht auch um die Tat selber. Denn die Staatsanwaltschaft in Itzehoe wartet darauf, dass die Akten vollständig werden. Oberstaatsanwalt Wolfgang Zepter hofft, dass gegen den 19-Jährigen noch in diesem Monat Anklage erhoben werden kann.

Unterdessen wartet der 19-Jährige in Freiheit auf seinen Prozess. Ein Haftbefehl wurde nicht beantragt, weil der dringende Tatverdacht allein als Haftgrund nicht reicht. DPA