Sander will Asse schnell schließen

Der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) fordert eine zügige Entscheidung für die Schließung des maroden Atommülllagers Asse bei Wolfenbüttel. „Es geht zu langsam, das ist ein Vorwurf, den man den Verantwortlichen in den letzten 30 Jahren machen muss“, sagte Sander in Hannover. Auch Niedersachsen habe nicht mit dem nötigen Nachdruck gehandelt und sich zu sehr auf den Bund als Eigentümer verlassen. Vom jetzigen Betreiber, dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), erwarte er, „dass das Schließungskonzept möglichst schnell erstellt wird“, so Sander. Er habe Signale, dass das bis Ende 2009 geschehen solle.

Die Entscheidung, ob das Bergwerk geflutet werde und der Müll dann drin bleibt oder ob die Fässer herausgeholt werden, dürfe nicht vom Geld abhängig gemacht werden, sagte Sander. Zudem hält er eine personelle Aufstockung im BfS für sinnvoll: Wenn notwendig, müsse der Bund „das Geld für mehr Mitarbeiter bereitstellen“. Sander sagte, aus seiner Sicht werde Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) das Projekt mit Nachdruck verfolgen – Asse liegt in Gabriels Wahlkreis.

Betreiber der Asse ist ab dem Jahreswechsel das BfS in Salzgitter. Zuvor lag das Atommülllager in der Verantwortung des Helmholz-Zentrums in München, das aber wegen Pannen im Umgang mit den radioaktiven Stoffen schwer in die Kritik geraten war. DPA