Kommentar: RWE Hauptversammlung
: Mal das Licht ausschalten

Jede strategische Fehlentscheidung der Manager des zweitgrößten Energiekonzerns in Deutschland zahlen wir alle. Mit dem Umlegen eines Lichtschalters oder dem Start eines Kochvorganges. Denn sollte bei RWE unter dem Strich ein Minus drohen, werden einfach die Energiepreise erhöht. Basta.

Genauso verfährt die RWE mit ihren Mitarbeitern. Dividendenwachstum ist für den Konzern von essenzieller Bedeutung, sagt Henricus Josefus Maria Roels. Da können die frei gesetzten Mitarbeiter Maria und Josef anrufen wie sie wollen, Personalkosten müssen gesenkt werden, das sei eine ständige Management-Aufgabe, sagt der wilde Harry als Antwort auf einen Gegenantrag bei der gestrigen Hauptversammlung. Verschwiegen hat er noch, dass zum 1. Juni vier Prozent der Mitarbeiter auf einen Schlag entsorgt werden. Grund dafür ist das Ende der finanziellen Unterstützung durch die Landesarbeitsämter, die vorzeitig Entlassene jahrelang durch überflüssige Qualifizierungsmaßnahmen aus der Arbeitslosenquote heraus definierten. Welche Optionen bleiben eigentlich dem Verbraucher? Schalten wir mal etwas weniger das Licht an, das ärgert den Konzert und lässt die Geburtenrate wieder steigen.

PETER ORTMANN