WAS MACHT EIGENTLICH ... Matthias Platzeck?
: Wahlkampf mit dem Mauerfall

Matthias Platzeck ist entschlossen, sich die Feierlaune zum 20. Jahrestag des Mauerfalls im November des kommenden Jahres nicht vermiesen zu lassen – und schon mal gar nicht von der sich ankündigenden Rezession. „Ich bin mir ganz sicher, dass dieses Jubiläum nicht einfach im Grundrauschen der Krise untergehen wird“, sagte der SPD-Ministerpräsident Brandenburgs der Super Illu, dem Fachblatt für ostdeutsche Befindlichkeiten.

Und Platzeck hat anscheinend auch schon genaue Vorstellungen davon, wie der freudige Anlass würdig begangen werden kann: Er will die Debatten rund um den Jahrestag offenbar dazu nutzen, um passend zur Bundestagswahl 2009 neues Parteiengezänk loszutreten. Dafür lief sich Platzeck in dem besagten Interview schon einmal warm: Zwar wolle er die Verdienste Helmut Kohls nicht schmälern. Wenn es allerdings darum gehe, welche politischen Gruppen zur Wende beigetragen hätten, müssten das „Neue Forum“ genannt werden und die Sozialdemokratische Partei. Letztere sei sogar noch in der Illegalität gegründet worden. Platzeck: „Das war übrigens am 7. Oktober 1989 – zu einer Zeit, als von den Kollegen von der Block-CDU noch kaum Couragiertes, aber viel Staatstragendes zu hören war.“

Bleibt nur zu hoffen, dass nicht doch noch eine ausgewachsene Rezession, ein Tsunami oder gar ein neuer Krieg die wertvolle Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zieht und damit dem Ministerpräsidenten seine schönen Feierpläne kaputtmacht! HEI FOTO: AP