unterm strich
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Da spitzen sich einige Ohren, schon hört man es tuscheln, kichern. Outing? Ach was. Alice Schwarzer bekommt den Zivilcouragepreis des Berliner Christopher Street Days. Die Feministin und Herausgeberin der Zeitschrift „Emma“ wird bei der schwul-lesbischen Parade am 28. Juni für ihr Lebenswerk geehrt, berichteten die Veranstalter am Donnerstag in Berlin. Alice Schwarzer gilt seit Jahrzehnten als Vorkämpferin der Gleichberechtigung. Legendär wurde 1971 ihre Initiative in der Zeitschrift „Stern“, bei der sich hunderte Frauen bekannten: „Ich habe abgetrieben“.

Auch eine Art Outing: Der Dramatiker Franz Xaver Kroetz und der Kabarettist Gerhard Polt werden neue Mitglieder der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Weitere Zugänge sind der schwedische Schriftsteller Per Olov Enquist, der österreichische Autor Michael Guttenbrunner, die Komponisten Moritz Eggert und Adriana Hölszky, die Bildhauer Rudolf Wachter und Rainer Wittenborn sowie Schauspieler Stefan Hunstein und der Leiter der Staatlichen Grafischen Sammlung Michael Semff. Die bunte Riege wird am 3. Juli in München bei der Jahressitzung aufgenommen.

Mehr Ehrungen: Rüdiger Safranski und Rüdiger Schmidt-Grepaly erhalten den Nietzsche-Preis der internationalen Gesellschaft für Nietzsche-Forschung in Palermo. Die seit 1978 vergebene Auszeichnung ist nicht dotiert, aber prestigereich: Zu den früheren Preisträgern zählt auch Nobelpreisträger Sir Karl Popper. Safranski wird für seine Studie „Nietzsche. Biografie eines Denkers“ geehrt, die er im Jahr 2000 veröffentlichte. Schmidt-Grepaly erhält die Auszeichnung für die Gründung des Kollegs Friedrich Nietzsche der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen.