Gefahr durch Zuchtlachse

Lachse aus Fischfarmen sind für die wild lebenden Lachse bedrohlicher als bislang angenommen. Nach einer neuen, im Wissenschaftsmagazin New Scientist veröffentlichten Studie der Universität Oxford sind die gezüchteten Lachse früher geschlechtsreif und kommen daher ihren wild lebenden Artgenossen bei der Besamung der Eier häufig zuvor. Daran ändert sich der Studie zufolge auch dadurch nichts, dass die Zuchtlachse eigentlich träger sind. Bei einem Versuch mit zwölf Monate alten Zuchtlachsen aus Norwegen wurde festgestellt, dass die männlichen Lachse eine viermal so hohe Fortpflanzungsquote erreichten wie ihre wilden Rivalen. Die Ergebnisse seiner Studie deuteten darauf hin, dass die gezüchteten Lachse ihr Erbgut mit großer Geschwindigkeit unter den wild lebenden Lachsen verbreiten könnten, erklärte der Oxford-Forscher Dany Garant. Auch der Gen-Forscher William Muir von der Purdue-Universität im US-Bundesstaat Indiana vertrat die Ansicht, diese Studie werfe ein „unglaublich wichtiges“ Licht auf die mit Fischfarmen verbundene Problematik. AFP