Pro Reli heizt ein

Der Vorsitzende der Initiative wirft dem Humanistischen Verband Intoleranz und mangelnden Respekt vor

In der Debatte um die Wahlfreiheit zwischen Ethik- und Religionsunterricht an Berliner Schulen erhebt der Vorsitzende der Initiative Pro Reli, Christoph Lehmann, schwere Vorwürfe gegen den Humanistischen Verband Deutschlands (HVD). „Zu der sogenannten Initiative Pro Ethik gehört federführend der HVD. Dieser zeichnet sich durch religionsfeindliche und -diffamierende Äußerungen aus“, sagte Lehmann der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

So befinde sich „auf der Internetseite des Humanistischen Pressedienstes hpd ein Artikel mit dem Titel ‚Die religiöse Dressur des Kindes‘, in dem Erstkommunionkinder mit dressierten Zirkuspferden verglichen werden.“ Eine solche Herabwürdigung Andersgläubiger oder Andersdenkender sei Ausdruck weltanschaulicher Intoleranz und mangelnden Respekts vor der Religiosität anderer.

Für Schüler ist die Teilnahme am Religionsunterricht freiwillig. Dagegen ist das Fach Ethik ein Pflichtfach. Pro Reli möchte, dass beide Fächer künftig gleichberechtigt behandelt werden und die Schüler sich für eines von beiden entscheiden müssen. Für einen von Pro Reli angestrebten Volksentscheid müssen bis zum 21. Januar 2009 170.000 Unterschriften zusammenkommen. Bis 21. Dezember waren laut Pro Reli 135.000 Unterschriften erfasst worden.

Der Ethikunterricht war zum Schuljahr 2006/2007 in allen siebten Klassen als Pflichtfach eingeführt worden und soll bis 2010 bis zur zehnten Klasse ausgedehnt werden. Religion kann freiwillig zusätzlich belegt werden. Am Lebenskunde-Unterricht des Humanistischen Verbandes, der wie der Religionsunterricht als freiwilliges Angebot besteht, nehmen rund 47.000 Schüler teil. Den evangelischen Religionsunterricht besuchen laut der Landeskirche rund 81.300 Schüler, den katholischen 25.400. DDP, EPD