Gedenkprotest in Hongkong

BERLIN taz ■ Am 14. Jahrestag der blutigen Niederschlagung von Chinas Demokratiebewegung haben am Mittwochabend in Hongkong zehntausende Menschen mit einer Mahnwache demonstriert. Nach Veranstalterangaben beteiligten sich 50.000 Menschen am Protest im Victoria-Park, berichtete die Hongkonger South China Morning Post gestern. In China sind solche Proteste verboten, in Hongkong sind sie Zeichen der Autonomie der früheren Kronkolonie. Der Protest, der nach Meinung von Beobachtern stärker ausfiel als im vergangenen Jahr, hatte auch einen starken lokalen Bezug. Viele Teilnehmer wandten sich gegen das für Hongkong geplante Sicherheitsgesetz, das ihrer Meinung nach Freiheitsrechte bedroht. Vor der Mahnwache bezeichnete Hongkongs katholischer Bischof Joseph Zhen in einer Andacht die hunderte Opfer von 1989 als „Märtyrer“. HAN