Guinea: Kampf gegen Korruption

CONAKRY ap ■ Der neue Militärmachthaber in Guinea will mit standrechtlichen Erschießungen gegen Korruption in dem westafrikanischen Land vorgehen. „Für den, der Geld veruntreut hat, wird es keinen Prozess geben“, sagte Hauptmann Moussa Camara am Samstag in Conakry: „Sie werden getötet.“ Der Opposition und den Gewerkschaften bot er bei einem Treffen in einer Kaserne an, den Ministerpräsidenten vorzuschlagen. Die internationale Gemeinschaft forderte eine Wiederherstellung einer zivilen Regierung und Wahlen bereits im kommenden Jahr und nicht erst wie von Camara angekündigt im übernächsten Jahr. Die bislang unbekannte Gruppe um Camara hatte einen Tag nach dem Begräbnis des langjährigen Herrschers Lansana Conté am Dienstag die Macht ergriffen. Bei dem Treffen mit Parteien und Gewerkschaften am Samstag kündigte Camara an, die Verträge zum Abbau von Bodenschätzen überprüfen und gegebenenfalls neu verhandeln zu lassen.