Plastikgeld schützt bei Terror nicht

Mastercard passt seine Reiseversicherung vorsorglich der neuen Gefahrenlage an

HAMBURG taz ■ „Jeder Mastercard-Inhaber genießt den Mastercard-Reiseschutz“, wirbt die Kreditkartenfirma. Doch damit ist es jetzt spätestens vorbei, wenn Terroristen zuschlagen. Der Finanzdienstleister hat seine Geschäftsbedingungen geändert – und die Versicherung gegen Terroranschläge aus dem Schutzbereich genommen. Konkret bedeutet die Neuregelung, dass Mastercard Opfer von Terroranschlägen mit ABC-Waffen finanziell nicht mehr absichert.

In Paragraf 2 schließt Mastercard Schäden „bei einem Unfall als Fluggast“ aus, „die direkt oder indirekt verursacht werden durch terroristische Handlungen, die das Benutzen von nuklearen, chemischen oder biologischen Massenvernichtungswaffen mit sich bringen“.

Eine klare Sache, wäre da nicht der Zusatz „wie auch immer diese (Waffen) in Umlauf gebracht werden und unabhängig von anderen Ursachen oder Ereignissen, die gleichzeitig oder in anderer zeitlicher Reihenfolge zu diesem Schaden oder diesen Kosten beitragen“.

Ein Gummiparagraf, befürchten Verbraucherexperten. „Nein“, widerspricht der Versicherungskonzern Axa, der hinter der Reiseversicherung von Mastercard steht. Nur bei einem Anschlag mit A-, B- oder C-Waffen gebe es kein Geld, versichert eine Sprecherin. Bei normalen, also extra abgeschlossenen Reiseversicherungen will Axa auch dieses Risiko weiterhin abdecken. HERMANNUS PFEIFFER