Rettungsring Bank

Kommende Benefizerlöse werden wohl von der Nordbank verbürgt, um dem FC St. Pauli die Lizenz zu sichern

Für den 1,95 Millionen Euro sammelnden FC St. Pauli zeichnet sich nach Informationen der taz eine Lösung ab. Mit Hilfe der Stadt Hamburg wird der FC St. Pauli von der ehemaligen Hamburgischen Landesbank – kürzlich in HSH Nordbank umbenannt –, eine zeitlich begrenzte Bürgschaft für alle bisherigen wie kommenden Benefizerlöse ausgestellt bekommen. Damit könnte der Verein am 11. Juni bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) vorstellig werden, um die Auflagen (Liquiditätsnachweis über 1,95 Millionen Euro) für die Regionalligalizenz zu erhalten. Von Seiten des Vereins wollte noch niemand diesen Plan bestätigen.

Hauptsächlich soll dieses Überbrückungsdarlehen wohl durch die bis Ende August fortschreitenden Benefizveranstaltungen (Bayern-Spiel inkl. Fernsehrechte, Konzerte) sowie weitere Spendenerlöse abgesichert sein. Daher scheint die erfolgreiche Fortsetzung der erst vergangene Woche gestarteten Rettungskampagne weiter vonnöten zu sein. Vereinspräsident Corny Littmann hält sich bedeckt, was die mögliche Hilfe von Seiten der Bank angeht, gibt sich aber euphorisch: „Wir sind noch nicht gerettet, aber es ist bombastisch, was hier abgeht.“ Angesichts des innerhalb von fünf Tagen organisierten Verkaufs von über 5000 Dauerkarten, 28.000 Retter-Shirts sowie knapp 120.000 Euro Spendenerlöse verständlich.

Kommende Großveranstaltungen (siehe taz von gestern) wurden, so heißt es, vom Verein durchkalkuliert und sowohl der Senatskanzlei als auch der Nordbank zur Prüfung vorgelegt. Gestern Morgen soll in einem Gespräch aller Beteiligten die „rechtliche Konstruktion“, von der Bürgermeister Ole von Beust auf der Pressekonferenz am Donnerstag sprach, für ein Überbrückungsdarlehen mit zeitlicher Begrenzung für die Rückzahlung gefunden worden sein.

OKE GÖTTLICH