Rosi Rolands Bremer Klatschgeschichten
: Bloß keine Frau als Chefin

Ich hör schon gar nicht mehr hin, wenn die Rathausoberen wieder über Posten und Pöstchen reden. Am Anfang war das noch spannend, hab mal’n bisschen länger an der Tür poliert, wenn die geredet haben, wer jetzt die Kultur machen soll oder Inneres. Irgendwann hab ich gedacht, macht ihr euer Geschiebe, der Dreck im Rathaus bleibt der gleiche – und das ist meine Baustelle.

Aber neulich hab ich dann doch länger an der Klinke zu Scherfs Zimmer poliert. Da hab ich den Namen von Angela Uhlig von Buren gehört. Eine gestandene Frau, die sagt, was sie denkt. Das weiß ich noch, weil sie als Finanz-Senatsrätin immer so, wie soll ich sagen, so deutliche Telefonate geführt hat.

Sie ist ja seit 99 in Hamburg Generalstaatsanwältin, aber da hatte sie Pech. Zwar wurde sie als Sozialdemokratin von einer Sozialdemokratin gerufen, aber kurz danach sind da ja schon die Schills und Konsorten gekommen.Und jetzt liegt sie bei einem CDU-Justizsenator, der bei den Schills auch ganz gut aufgehoben wäre, total auf Eis. Kusch heißt der Mann auch noch, Roger Kusch. Und jetzt hat er auch noch einen Untersuchungsausschuss an der Backe. Gemobbt soll er haben, und Personalentscheidungen nach Gutdünken getroffen haben. Und die Uhlig von Büren, die ist auch betroffen. Angeblich wollte der Kusch sie loswerden und sie zweimal – vergeblich allerdings – dazu bewegen, sich auf andere Stellen zu bewerben. Einmal als Präsidentin des Landessozialgerichtes in Hamburg, das andere Mal, so hat’s im Abendblatt gestanden, als Generalstaatsanwältin in Bremen! Das wollte sie aber wohl nicht, weil meine Freundin sich für den Job beworben hatte. Und die Angela wollte doch nicht mit der anderen konkurrieren. Die Krahlmann-Scherer ist es dann ja geworden, ich weiß aber nicht, ob das die Freundin war. Außerdem war, auch das hab ich in der Zeitung gelesen, die Bewerbungsfrist längst abgelaufen. Aber der Kusch soll gesagt haben, kein Problem, das mach ich mit meinen Parteifreunden in Bremen klar. Typisch, denken, für sie gelten keine Regeln, die Hamburger. Aber die Uhlig von Buren ist stark geblieben. So richtig gerne ist die glaub‘ ich nicht aus Bremen weggegangen. Na ja, und jetzt könnte sie wohl als Staatsrätin im Justizressort wiederkommen.

Fänd‘ ich prima, aber da ist ja schon einer. Der Mäurer wird sich wohl nicht in Luft auflösen. Und die werden doch wohl nicht ihn zum Senator machen, obwohl er das als Scherfs Staatsrat ja schon so gut wie war. Scherf weint dem Ressort bestimmt keine Träne nach. Aber Mäurer? Gott bewahre. Der ist ja geradezu ein Intensivtäter am rechten Rand der SPD. Unter dem hätte die von Buren doch auch keine Freude. Andersrum, das würde vielleicht gehen. Sie hat das Zeug zur Senatorin, hab ich schon damals gesagt. Leider haben sie angefangen zu flüstern, als sie da drüber in Scherfs Zimmer geredet haben. „...geht doch nicht...“, hab ich gehört, und: „...macht der nicht mit...“, „Frau als Chefin“. Hat nicht sehr viel versprechend geklungen, fand

Ihre Rosi Roland