was macht eigentlich... … die Charité?

Ratten besoffen

Kein Alkohol ist auch keine Lösung. Was Kenner schon lange wissen, haben Berliner Forschung nun hieb- und stichfest bewiesen. Gestern veröffentlichte die Charité folgende, wichtige Erkenntnis: „Bier schadet Ratten nicht, aber es nützt ihnen auch nicht.“ Aha.

Ratten mögen Bier. Deshalb schien es den Forschern um Harm Peters von der Nierenklinik der Berliner Charite sinnvoll, „nach dem möglichen Nutzen geringer Mengen alkoholischer Getränke für die Niere am Modell der Ratte zu fahnden“.

Tiere mit akuter Nierenentzündung ging es weder besser noch schlechter, wenn sie 40 Milliliter Bier pro Tag bekamen. Die Funktion der Nieren chronisch kranker Ratten verschlechterte sich, jedoch nicht stärker als bei ihren Leidensgenossen, denen der Alkoholgenuss verwehrt geblieben war. Die Forscher hatten eigentlich erwartet, dass mäßiger Alkoholgenuss den nierenkranken Tieren helfe. Die Klinik verwies darauf, dass in zahlreichen Studien belegt sei, dass das Gläschen Rotwein am Abend das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall abmildert.

Für die Forscher bleibt nach dem Rattentest offen, ob vielleicht der Typ des getrunkenen Alkohols von Bedeutung ist und auch, ob die menschliche Niere im Gegensatz zum Organ der Ratte nicht doch positiv auf mäßig-regelmäßigen Alkoholgenuss reagiert. „Vielleicht hätte man mit Rotwein Erfolg gehabt“, heißt es in der Presseerklärung. Offen blieb, ob die gewöhnliche Versuchsratte überhaupt Rotwein mag. RA FOTO: ARCHIV