Single-Airport zum Taxipreis

Grüne: Flughafen Schönefeld ist durch Flughafengebühr und Fördermittel finanzierbar

Der neue Flughafen in Schönefeld lässt sich öffentlich auch ohne Belastungen des Berliner Landeshaushalts finanzieren. Zu dieser Einschätzung kommt die grüne Abgeordnetenhausfraktion. Ihr Konzept: den künftigen Single-Airport, der die innerstädtischen Flughäfen Tegel und Tempelhof ersetzen soll, durch die Erhebung einer Fluggastgebühr sowie über diverse Bundes- und EU-Fördermittel zu finanzieren. Zudem soll die Verkehrsanbindung abgespeckt werden, der verlustbringende Airport Tempelhof geschlossen werden.

Die Fluggastgebühr in Höhe von 10n Euro pro Passagier soll ab Januar kommenden Jahres erhoben werden. Jährlich würden so rund 130 Millionen Euro in die Kassen kommen, bis Baubeginn wären zwischen 400 und 500 Millionen eingenommen. „Diejenigen, die den Flughafen nutzen, sollen ihn auch bezahlen“, sagte der Grünen-Verkehrsexperte Michael Cramer gestern. Dass Passagiere wegen der juristisch umstrittenen Gebühr auf andere Flughäfen ausweichen, glaubt Cramer nicht. „Wegen der zehn Euro fährt ein Mallorca-Urlauber nicht nach Leipzig.“

Insgesamt werden die Kosten des Flughafens auf rund 1,2 Milliarden Euro geschätzt, hinzu kommen 500 Millionen für die Verkehrsanbindung. Um Letzteres zu reduzieren, schlagen die Grünen eine Verkleinerung des Bahnhofes unter dem neuen Terminal vor.

Cramer: „Eine S-Bahn-Anbindung reicht völlig aus.“ Würden zudem alle Bundes- und EU-Fördermittel ausgeschöpft, „brauchen wir unseren schmalen Berliner Investitionshaushalt nicht zu belasten“, ist sich der Grünen-Haushälter Oliver Schruoffeneger sicher. Der rot-rote Senat müsse aber schnell handeln, da bei der EU wichtige Entscheidungen 2004 fielen. „Es ist höchste Zeit.“ ROT