Betr.: "Reise in ein besetztes Land"

Filme aus der Westbank und dem Gaza-Streifen, die Einblick in den Alltag der Palästinenser bieten, sind rar. Babette Herchenröder, die letztes Jahr sieben Wochen dort verbrachte, hat ihre Erlebnisse dokumentiert und daraus den Film „Reise in ein besetztes Land“ gemacht. Sie hat sich während ihres Aufenthalts der Internationalen Solidaritätsbewegung ISM angeschlossen, die sich israelischen Baggern in den Weg stellt, Palästinenser vor radikalen Siedlern schützt oder manchmal auch Straßenblockaden der israelischen Armee wegräumt. Die Filmemacherin leugnet in ihrem „politischen Road-Movie“ keinen Augenblick ihre ganz persönliche Sicht auf das Geschehen. Empörung wird genauso deutlich wie Angst vor den Gewehren und Baggern der israelischen Armee. Der subjektive Ansatz gibt dem Film einen naiven Touch, macht ihn letztlich jedoch vor allem authentisch und glaubwürdig.                  WS„Reise in ein besetztes Land“, Al Hamra, Raumerstraße 16, 20 Uhr