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Großes Kino: Mit vier Nominierungen ist der Berlinale-Sieger „Gegen die Wand“ von Fatih Akin der aussichtsreichste Kandidat für den 54. Deutschen Filmpreis, der mit fast drei Millionen Euro der höchstdotierte Kulturpreis in Deutschland ist und am 18. Juni im Berliner Tempodrom verliehen wird. Die Hauptkonkurrenten von „Gegen die Wand“ sind mit je drei Nominierungen „Das Wunder von Bern“ von Sönke Wortmann, „Wolfsburg“ von Christian Petzold und „Herr Lehmann“ von Leander Haußmann. Neben diesen vier Produktionen stehen in der Königskategorie „Bester Spielfilm“ noch „Kroko“ von Sylke Enders und „Muxmäuschenstill“ von Marcus Mittermeier zur Wahl. Außerdem ist „Gegen die Wand“ für die beste Regie sowie die besten männlichen und weiblichen Hauptdarsteller (Birol Ünel und Sibel Kekilli) nominiert. Bei der Auszeichnung für die beste Regie tritt Fatih Akin gegen Christian Petzold und Sönke Wortmann an. Um die Goldene Lola für die beste Hauptdarstellerin bewerben sich neben Sibel Kekilli auch Nina Hoss („Wolfsburg“) und Johanna Wokalek („Hierankl“). Konkurrenten für Birol Ünel in der Sparte „Bester Hauptdarsteller“ sind Josef Bierbichler („Hierankl“) und Horst Krause („Schultze gets the blues“). Die besten Dokumentarfilme des letzten Jahres sind nach Auffassung der Jury „Die Kinder sind tot“ von Aelrun Goette und „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ von Luigi Falorni und Byambasuren Davaa. Außerdem wurde auf der Nominierungsveranstaltung im Berliner Hotel Adlon bekannt, dass „zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder ein deutscher Film im Wettbewerb in Cannes dabei“ ist, wie die Kulturstaatsministerin Christina Weiss erklärte. Welcher dies sei, könne sie aber noch nicht sagen. Tatsächlich scheint der deutsche Film immer interessanter zu werden – das findet zumindest das Publikum. 2003 war für die Kinobranche ein erfolgreiches Jahr, was in erster Linie an Kassenschlagern wie „Good Bye Lenin“ (6,4 Millionen Besucher) und das „Wunder von Bern“ (3,2 Millionen) lag. Der Marktanteil des deutschen Films stieg von 11,9 auf 17,5 Prozent.

Große Hysterie: Erstmals seit Beginn der Ausstellung des New Yorker Museum of Modern Art in Berlin konnten sich die Kunstfreunde aus aller Welt am Samstag die Gemälde ohne Wartezeit ansehen. Anscheinend wegen der Warnung einer Gruppe „Kampagne Berlin Umsonst“, bei einer Demonstration mit Hilfe gefälschter Eintrittskarten freien Eintritt erzwingen zu wollen, hatten offenbar viele Gäste auf einen Besuch verzichtet. Zuvor war am Freitagabend der 300.000ste Besucher begrüßt worden.