Stuttgarts FDP-Chef Döring verdächtigt

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Baden-Württembergs Wirtschaftsminister

STUTTGART dpa ■ In der Affäre um die unklare Finanzierung einer Umfrage zur Wirtschaftspolitik in Baden-Württemberg ermittelt die Staatsanwaltschaft nun auch gegen Wirtschaftsminister Walter Döring (FDP). Döring sagte gestern in Stuttgart, die Ermittlungen gegen ihn würden mit dem Verdacht der Vorteilsannahme begründet. Dabei gehe es um Briefe, die er im Interesse der früheren badischen Firma FlowWaste geschrieben habe.

Die Geschäftsführerin der FlowTex-Tochter, Bettina Morlok, soll die 10.000-Mark-Rechnung (5.113 Euro) für die Umfrage von 1999 bezahlt haben. Bettina Morlok ist die Nichte des FDP-Landes-Ehrenvorsitzenden Jürgen Morlok. Döring hatte bisher stets erklärt, er wisse nicht, wer die Rechnung bezahlt hat.

Er betonte, er sehe den Ermittlungen gelassen entgegen. Die Staatsanwaltschaft sei dazu verpflichtet. Zu persönlichen Konsequenzen sehe er keine Veranlassung. Er habe sich in zahlreichen Briefen für ganz unterschiedliche Unternehmen eingesetzt. Dies gehöre zu seinen Aufgaben als Wirtschaftsminister. Am Donnerstag sollen Döring sowie Mitarbeiter seines Ministeriums vor dem FlowTex-Untersuchungsausschuss des Landtags als Zeugen aussagen.