Geld für gute Taten

CDU-Tagung für Unternehmer: Hamburg kann vom Emissionshandel profitieren. Sorgen bei der Affi

Hamburg als Dienstleistungsmetropole könnte vom Handel mit Emissionszertifikaten profitieren, mit dem die EU den Ausstoß von Treibhausgasen verringern will. Das ist das Ergebnis einer Tagung, mit der der Fachsprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion für Nachhaltigkeit, Rüdiger Kruse, gestern in der Patriotischen Gesellschaft die Chancen für Unternehmen auf diesem Feld ausloten und deren Bedenken hören wollte. Hans-Joachim Velten vom Energie-Großverbraucher Norddeutsche Affinerie warnte denn auch vor einem Alleingang der EU beim Klimaschutz, weil dieser die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen könne.

Mit der Einführung eines Handelssystems für Emissionszertifikate versucht die EU, ihren Verpflichtungen zum Klimaschutz nach dem Kioto-Protokoll nachzukommen. Dieses internationale Abkommen ist allerdings noch nicht in Kraft getreten, weil große Nationen wie die USA oder Russland sich verweigerten. Dennoch gilt in der EU ab dem 1. Januar 2005: Wer die von der nationalen Regierung zugebilligten Emissionswerte überschreitet, muss Emissionsrechte zukaufen.

Alternativ dazu können sie selbst Energie sparen oder im Ausland in den Klimaschutz investieren. Weil es aufwändig ist, seriöse Projekte zu finden und zu zertifizieren, bietet unter anderem die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Klimaschutzfonds an. Sie sammelt das Geld der Emittenten und investiert es in klimafreundliche Energieerzeugungsprojekte. Die so erworbenen Zertifikate reicht sie aus einem großen Topf an ihre Auftraggeber weiter.

Hamburg ist zwar keine große Bankenstadt mehr. Nach Ansicht Axel Michaelowas vom Hamburger Weltwirtschaftsarchiv (HWWA) hätten die Hamburger Kaufleute mit ihren weltweiten Kontakten jedoch gute Möglichkeiten, Klimaschutzprojekte anzuleiern und so handelbare Emissionsgutschriften zu erhalten. Auch mit Dienstleistungen wie dem Zertifizieren solcher Projekte könnten Hamburger Geld verdienen. Gernot Knödler