Reden bringt Segen

Der bundesweite Modellversuch „Interne Unternehmens-Kommunikation“ sucht noch Teilnehmer aus Bremen

Bremen taz ■ Was die in der Chefetage wieder entscheiden: unverständlich. Auch hört ja kein Schwein zu, wenn man aus der arbeitsalltäglichen Praxis eine Idee entwickelt, diese besser zu organisieren. Klar, das senkt die Arbeitslust, erhöht die Zahl innerer Kündigungen. Das Unternehmen wird mit geringerer Rentabilität und schlechterer Produktivität bestraft. Klar, dass da ein Modellversuch „Interne Unternehmenskommunikation“ her muss, um Mitarbeiter durch eine frische Gesprächskultur zu re-motivieren.

Einer von bundesweit 20 Modellversuchen wird von der Hochschule Bremen durchgeführt. Die Arbeitnehmerkammer und das Bundesinstitut für Berufsbildung teilen sich die Kosten von 360.000 Euro im Verhältnis 25 zu 75. Seit Juni 2002 haben bereits zwölf Betriebe – von der Bremer Sparkasse mit 1.500 Mitarbeitern bis zur kleinen Frauenarztpraxis – daran teilgenommen und so die Kosten für teure Studien einer Controlling Agentur gespart. Die Teilnahme am Modellversuch ist kostenlos. Trotzdem fehlt es noch an Mitmachern ab Juli dieses Jahres.

Laut Projektleiter Karl-Heinz Menne regiert bei den Arbeitgebern die Angst, Angestellte für Gespräche freizustellen, dabei Interna zu verraten, sich selbst in Frage stellen, Hierarchien durchbrechen zu müssen. Aber nur, wenn alle Mitarbeiter alles wüssten, die Türen aller Büros offen stünden, könnte ein Betrieb schlagkräftig und kreativ sein: Interesse an der Arbeit durch Mitwisserschaft. Qualitätssiegel: „Das lernende Unternehmen“. fis

Buten- und Binnen-Bremer, die an der Modellprojekt-Phase 3 (bis 30. Juni 2005) teilnehmen wollen, können sich an die Arbeitnehmerkammer wenden: Bertha-von-Suttner-Str. 17, 28207 Bremen. ☎ 0421/4499610, E-Mail: k.menne@wisoak.de