fc st.pauli
: Bürden eines Schwerenöters

Alles sieht danach aus, dass der FC St. Pauli nun doch in der Regionalliga sein Tagewerk verrichten darf, dem Rechts-Senat sei Dank. Nach der CDU mit dem Tickets verkaufenden Bürgermeister Ole von Beust darf sich nun auch die FDP mit ihrem Sportsenator Rudolf Lange durch den Kauf des Trainingszentrums Brummerskamp für den alternativen Fußballclub stark machen.

Kommentarvon OKE GÖTTLICH

Jetzt braucht nur noch Innensenator Ronald Schill für kostenlose Polizeieinsätze bei Heimspielen zu sorgen, um dem bunten Treiben am Millerntor eine rechtskonservative Existenzberechtigung zu implantieren. Immerhin sorgten Olaf Scholz (SPD) und Krista Sager (GAL) mit dem Verkauf von T-Shirts und Kuchen für einen Rest soliökonomischer Romantik. Man wird erst später sehen, wie teuer St. Pauli der Lizenzerwerb tatsächlich kommt.

Die Fans des Kult-Clubs werden sensibel über die Geschehnisse wachen. Die Verantwortlichen dürfen sicher sein, dass jede Entscheidung und Investition eine Transparenz verlangt, die es bei diesem Club noch nie gegeben hat. Denn nur der Enthusiasmus der Unterstützer, Ehrenamtlichen und Mitglieder ermöglicht den Neuanfang eines Vereins, der seine Anhänger immer wieder enttäuscht hat.

Vielleicht birgt diese Transparenz die letzte Chance, tatsächlich einen etwas anderen Fußballclub zu etablieren. Ohne Mauscheleien, schöngefärbte Zahlen, Machtkämpfe und Einzelinteressen. An nicht weniger müssen sich die Verantwortlichen künftig messen lassen.

Sie stehen in der Schuld der Fans und des Stadtteils.