„Crack nimmt zu“

Landesbeauftragter: Drogen kommen heute nicht mehr aus den Niederlanden, sondern vor allem aus Osteuropa

taz ■ Die Bedeutung der Niederlande als Brückenkopf für den Import illegaler Drogen nach Niedersachsen hat abgenommen. Verstärkt kämen die Drogen auf neuen Wegen aus Osteuropa, sagte Niedersachsens Landesdrogenbeauftragter Lothar Rimpl. Ecstasy, Haschisch und Marihuana, aber auch harte Drogen wie Heroin und Kokain bildeten den Schwerpunkt. „Crack nimmt deutlich zu“, sagte Rimpl. Dabei handelt es sich um einen Mix aus Kokain und Backpulver, der geraucht wird.

Beim Konsum und der Zahl der Drogentoten liege Niedersachsen unter dem Durchschnitt der Bundesländer. Die Werte seien seit etwa fünf Jahren konstant, sagte Rimpl. „Es gibt eine Stabilisierung auf hohem Niveau.“ Derzeit gelten in Niedersachsen etwa 190.000 Menschen als alkoholkrank und 12.000 als drogenabhängig. Derzeit stelle das Land jährlich rund acht Millionen Euro an Mitteln zur Prävention bereit, weitere 24 Millionen Euro kämen von den Kommunen. Eines der großen Probleme sei die Integration ethnischer Gruppen, etwa von jungen Russlanddeutschen oder Türken. „Wir müssten noch viel mehr aufsuchende Arbeit leisten“, sagte Rimpl. Viele Angehörige dieser Gruppen seien „verdammt zur Nutzlosigkeit“ und suchten deshalb den Ausweg in einer Drogenkarriere.