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Museen wollen nicht mehr verstaubte Musentempel sein: Also braucht es modernste Technik. Und zwar von der Beleuchtung bis zur Restaurierung, von der Klimatisierung bis zur Beschriftung. Auf der Fachmesse „exponatec“, die heute erstmals in Köln ihre Türen öffnet, ist das alles zu sehen. Mehr als 80 Anbieter von Ausstellungstechnik aus zehn Ländern zeigen bis zum 23. April ihr Angebot, das alle Aspekte der Sicherung, Präsentation und Archivierung von Kunstwerken umfasst, teilte die Kölnmesse am Montag mit. Zum Seminar-Rahmenprogramm über Museumsmanagement gehört die Präsentation von Konzepten für Museumsläden mit Neuheiten an Kunst-Souvenirs. Die „exponatec“ läuft parallel zu den am Mittwoch beginnenden Kölner Kunstmessen.

Verbesserte Methoden zur Materialanalyse geben nicht nur Museumschefs, sondern auch ambitionierten Sammlern Sicherheit in Bezug auf Echtheit und Alter ihrer „Schätze“, die mit ausgetüftelten Beleuchtungssystemen ins rechte Licht gerückt werden.

Was ist eigentlich Süßholz? Eine nahe liegende Frage, nachdem man es nicht nur raspeln, sondern auch essen kann. Das Bonner Landgericht hat gestern die Klage einer leidenschaftlichen Lakritz-Esserin gegen den Süßwarenhersteller Haribo abgewiesen. Die 48-Jährige hatte drei Monate lang täglich 400 Gramm Lakritz genascht und nach eigenen Angaben daraufhin Herzbeschwerden bekommen. Schuld soll daran das in Lakritz enthaltene Süßholz sein. Doch schon im alten Ägypten war der Saft der Süßholzwurzel, aus der Lakritzerzeugnisse hergestellt werden, als Heilmittel bekannt. Süßholzzucker – in der Fachsprache auch als Glycyrrhizin bekannt – besitzt einige positive medizinische Wirkungen. Das Glycosid hat auf das Immunsystem antientzündliche, antivirale und antioxidative Einflüsse. Außerdem ist wissenschaftlich erwiesen, dass Süßholzzucker zur Vorbeugung einiger Krebsarten beitragen kann.

Im Körper wird während des Stoffwechselprozesses Glycyrrhizinsäure gebildet, die das Wachstum und Eindringen von Viren in Zellen hemmt. Außerdem hat die Säure eine schleimlösende Wirkung bei Husten und Bronchitis und wirkt auch bei Entzündungen der oberen Luftwege. Allerdings haben wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass die Aufnahme von mehr als 50 Gramm pro Tag für Menschen nicht empfehlenswert ist. Glycyrrhizin führt – über längere Zeit eingenommen – zu Bluthochdruck, Kaliumverlust, Natrium- und Wasseranreicherung und Ödemen. Isst man es nicht mehr, verschwinden diese Beschwerden wieder.