Dänemark im Irak-Sumpf

KOPENHAGEN taz ■ Die dänische Regierung hat gestern Teile des Geheimdienstmaterials veröffentlicht, mit dem Kopenhagens These, der Irak verfüge über Massenvernichtungswaffen, begründet wurde. Stark zensierte Ausschnitte aus zehn Berichten des Auslandsnachrichtendiensts Forsvarets Efterretningstjeneste (FE) aus dem Zeitraum zwischen März 2002 und April 2003. Mit dem Material will Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen den Vorwürfen begegnen, er habe das Parlament belogen, um eine Zustimmung zur Kriegsteilnahme zu erhalten. Tatsächlich sind die FE-Berichte aber in so allgemeiner Form gehalten, dass beide Seiten sich in ihrem Urteil bestätigt fühlen dürften. Die Sozialdemokraten fordern nun die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Bis jetzt wurde ein solcher Ausschuss von der Mehrheit der Regierungskoalition verhindert.