33 Tote bei Busunfällen

Deutscher Reisebus verunglückt in Italien. Sechs Tote. Stolpe plant verschärfte Kontrolle von Busunternehmen

ROM/ANKARA dpa ■ Die Serie der katastrophalen Busunfälle reißt nicht ab: Bei drei schweren Unglücken sind am Samstag in Italien, der Türkei und Ungarn insgesamt 33 Menschen in den Tod gerissen und 78 verletzt worden. Für den Unfall eines deutschen Reisebusses in Italien sowie für das blutige Ende einer türkischen Überlandfahrt soll ein Sekundenschlaf der Fahrer verantwortlich sein.

Ein Reisebus aus Bottrop war bei Vicenza in Norditalien in einem Autobahntunnel ins Schleudern geraten und rund 150 Meter an der Tunnelwand entlanggeschrammt. Mehrere Menschen wurden aus dem Bus geschleudert – sechs starben. Die Polizei geht davon aus, dass der Busfahrer eingeschlafen war. Dieser gab einen Hustenanfall als Ursache an. 14 Verletzte lagen am Montag noch im Krankenhaus. Einer von ihnen schwebe in Lebensgefahr, berichteten die Ärzte. Bei den Passagieren handelte es sich zumeist um Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion.

Verkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) kündigte nach der Serie schwerer Busunglücke der letzten Wochen erneut eine Verschärfung von Kontrollen und Sanktionen an. Im Zweifel dürfe nicht gezögert werden, Firmen die Lizenz zu entziehen, sagte Stolpe. Der ADAC in München forderte mehr Sicherheitstraining für Busfahrer.

Erst im Mai waren binnen zehn Tagen zwei deutsche Reisebusse am Plattensee in Ungarn und in der Nähe von Lyon verunglückt. Damals starben insgesamt 61 Menschen. Laut Experten sind viele Busfahrer zu lange am Steuer und überlastet.