Teuer teeren

Bedarf für Ostseeautobahn A 20 vom Bund akzeptiert. Grüne bezweifeln dennoch den Bau bis zur Elbe

Über ein „eindeutiges Signal für die zügige Realisierung“ freut sich Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Verkehrsminister Bernd Rohwer (SPD). Denn der Bau der Ostseeautobahn A 20 wurde jetzt vom Bundesverkehrsministerium mit dem Vermerk „Vordringlicher Bedarf“ in den neuen Entwurf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen. In Schleswig-Holstein seien damit alle Voraussetzungen für den Weiterbau der A 20 geschaffen, beteuerte Rohwer.

Mit dem Bau des Teilstücks zwischen Bad Segeberg und der A 7 Flensburg-Hamburg könne nunmehr „zügig“ begonnen werden, da der umweltfachliche Planungsauftrag bereits erfüllt sei. Nun solle doch bitte auch Niedersachsen das Teilstück von der Autobahn 1 Hamburg-Bremen nördlich zur Elbe mit Vorrang behandeln.

Rohwers grüner Koalitionspartner nahm das gestern „mit Bedauern“ zur Kenntnis. „Unsere Hoffnung“, so das ParteisprecherInnen-Duo Björn Pistol und Marion Barsuhn, das Projekt werde aus „ökologischen und finanziellen Gründen“ scheitern, habe sich nicht erfüllt.

Ganz so einfach aber werde nicht drauflosgeteert, meint der grüne Bundestagsabgeordnete Rainder Steenblock. Ein Weiterbau hänge von der Frage der Elbquerung bei Glückstadt nach Niedersachsen ab. Nach neuesten Berechnungen würde dieser privat zu finanzierende Tunnel mit etwa 600 Millionen Euro um die Hälfte teurer als bislang veranschlagt. „Das“, so Steenblock, „ist völlig unrealistisch.“ SMV