Zentraler Dienstleister

Gestern ist das Fahrrad-Parkhaus neben dem Audimax der Uni eröffnet worden. Zugang per Chipkarte

Eigentlich hatten sich Christian Scheider und Thorsten Rusche vom Beschäftigungsträger „einfal“ die Sache anders vorgestellt: Über den ganzen Campus verteilt, wollten sie überdachte Fahrradkäfige bauen, die die Nutzer mit einer Chipkarte hätten öffnen können. Stattdessen baute die Universität Hamburg ein zentrales Fahrradparkhaus neben dem Audimax und zettelte eine Debatte darüber an, ob das wilde Parken von Rädern im Gegenzug eingeschränkt werden solle. Die Debatte war tot, kaum dass sie aufgekommen war. Das Fahrrad-Parkhaus aber ist gestern offiziell eröffnet worden.

„Ein Parkhaus ist immer eine Autofahrer-Idee“, sagt Scheider. Denn der Reiz des Fahrrades ist ja, dass man damit bis vor die Tür fahren kann. Dabei habe auch das dezentrale „einfal“-Konzept eine zentrale Service-Station beinhaltet. Die jetzige Kombi-Lösung sei als „ein Zentrum nicht motorisierter Mobilität in Hamburg“ gedacht, sagt Scheider. Radtouristen können hier ihre Räder samt Gepäck unterstellen, andere wiederum Räder ausleihen und sich an einem Tresen informieren, den „einfal“ zusammen mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club betreibt. All diese Angebote müssen mit dem Geld aus dem angeschlossenen Laden und der Werkstatt subventioniert werden. Wer sein Rad selbst repariert, wird um eine Spende gebeten. Scheider: „Alles Geld, was wir haben, fließt in die Löhne und die Einrichtung.“

Die 300 Plätze bietende Parkstation funktioniert mit persönlichen Chips, die einen Zugang außerhalb der normalen Öffnungszeiten ermöglichen. Das Parken kostet einen Euro am Tag, zehn im Monat und 80 Euro im Jahr. Studierende zahlen 15 Euro im Semester. Gernot Knödler