schüler treffen autoren aus ostdeutschland
: Schizophrenie des Alltags

Kindheit und Jugend unter Erich? Wie war das damals „drüben“ wirklich? Jenseits von peinlichen Ostalgie-Shows, mit denen öffentliches und privates Fernsehen nerven, meldet sich jetzt die Generation der mittlerweile 30-Jährigen zu Wort, deren Teenagerzeit in die realsozialistische Spätphase fiel. Dabei entstehen autobiographisch beeinflusste Texte, die in unterschiedlicher Weise Politisches und Privates, persönliche Erinnerungen und retrospektive Stellungnahmen verarbeiten, mal versöhnlich, mal kritisch oder nüchtern, aber immer, ohne Verrat an der eigenen Vergangenheit zu üben.

Mit Claudia Ruschs Meine freie deutsche Jugend und Katja Oskamps Halbschwimmer liegen zwei viel beachtete Debüts junger Berliner Autorinnen vor, die aus gegensätzlichen Milieus stammen: Während Claudia Rusch sich als Tochter von Dissidenten als ständige Außenseiterin des DDR-Alltags erlebte, beschreibt Katja Oskamp den umgekehrten Weg der Individuation einer Tochter aus vorbildlich sozialistischem Hause.

JP

Mo, 26.4., 19 Uhr, Literaturhaus