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Archiv-Artikel

Die Handelskammer und Schwarz-Grün Gestörte Beziehungen

Das letzte Wort des Jahres kommt traditionell aus der Handelskammer, und damit ist es zugleich das erste des neuen Jahres. Und noch kein Präses ließ sich diese Chance entgehen. Auch Frank Horch nicht, dessen Jungfernrede im Ton verbindlich, in der Sache aber unmissverständlich ist: Diese Kammer will diesen Senat nicht.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Zwar ist der seit Mai amtierende Horch nicht so ein ideologisch fixierter Betonkopf wie sein Vorgänger Dreyer, der sich gern in Klassenkampf-Rhetorik von oben übte. Gleichwohl ist auch der neue Präses ein Standortprediger reinsten Wassers. Weshalb auch er selbiges der Elbe nur zugestehen will, so lange die Schornsteine rauchen dürfen.

Unübersehbar ist indes die Entfremdung zwischen der Kammer und der Partei, welche diese traditionell als die ihre betrachtete. Das Klagen über schlechte Standortbedingungen hat zwar jahrzehntelange Tradition, so drastisch aber wurde es noch nie formuliert. Die GAL, dies die klare Botschaft, dürfe nicht noch mehr kaputt machen.

Dass aber von Beust Horchs harsche Kritik an der Schulreform mit ebensolchen Worten zurückweist, ist mehr als ein Indiz für gestörte Beziehungen. Es ist der Hinweis darauf, dass in Hamburg der Senat regiert und nicht die Handelskammer.

Eine ebenso notwendige wie längst überfällige Klarstellung.