Kein Platz für Busse

Senatsbaudirektorin Regula Lüscher über die Gestaltung des Umfelds des zukünftigen Humboldt-Forums

In der Umgebung des künftigen Humboldt-Forums in der Mitte Berlins sollen nach den Worten von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher Touristenbusse nur noch eingeschränkt verkehren dürfen. „Es wird Möglichkeiten geben, vor Ort an gewissen Stellen zu fahren und die Besucher ein- und aussteigen zu lassen, aber es wird keine Parkplätze geben“, so die Schweizer Architektin. Bis zur Jahresmitte 2009 soll der Wettbewerb zur Gestaltung des Umfelds des wiederaufgebauten Stadtschlosses ausgeschrieben werden. „Das Humboldt-Forum ist ein erweiterter Teil der Museumsinsel und damit des Unesco-Kulturerbes“, sagte Lüscher. Berlin müsse dieses Areal verantwortungsvoll gestalten. Zusammen mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, den Busunternehmen und Verbänden werde zurzeit eine Studie zu den Verkehrsströmen und den Bedürfnissen an die Nutzung des Gebietes erstellt.

Bei der Stadtgestaltung Berlins spiele die Öffentlichkeit eine zunehmend wichtigere Rolle, wie dies auch am Beispiel des Umbaus der Staatsoper und der Gestaltung des Humboldt-Forums deutlich wurde. „Die Diskussion über wichtige Bauvorhaben muss öffentlich ausgetragen werden, um diesen Schritt kommt man nicht herum.“ Sie könne verstehen, dass beim Umbau des Paulick-Saals der Lindenoper die Emotionen hochgekocht seien. „Man sollte nur in allergrößter Not ein Denkmal zerstören“, sagte Lüscher.

Angesichts der Sparzwänge müsse sich die öffentliche Hand immer stärker auf Kompromisse mit Privatinvestoren einlassen. „Das ist ein Spagat, den wir immer öfter vollziehen müssen“, sagte die Baudirektorin. „Wir müssen immer stärker mit weniger öffentlichen Mitteln Stadtentwicklung und -planung machen.“ Notwendig seien vor allem neue Ideen, wie sie die Internationale Bauausstellung (IBA) auf dem Tempelhofer Feld anstrebe. „Mit der IBA wollen wir ein Signal setzen.“ DPA