Die „Patrioten“

Nach Kriegsausbruch bildeten sich in Abidjan sowie in Gbagbos Hochburgen auf dem Land zahlreiche Jugendmilizen, teils mit offener Unterstützung durch den Präsidenten und Teile der Armee. Mindestens 23 Milizen sind namentlich bekannt. Immer wieder werden in Elfenbeinküste selbst Parallelen mit den Milizen in Ruanda Anfang der Neunzigerjahre gezogen, die 1994 schließlich einen Völkermord an einer Million Menschen begingen. Die wichtigsten:

AJP (Allianz der Jungen Patrioten) unter Charles Blé Goudé: größte der paramilitärischen Gruppen, angeblich direkt vom Präsidenten bezahlt und verantwortlich für wiederholte Massenaufmärsche in Abidjan

ULTCI (Union für die totale Befreiung der Elfenbeinküste) unter Eugène Djué: rekrutiert vor allem ehemalige Studenten in den Slums von Abidjan als „Selbstverteidigungsgruppen“

GPP (Patriotische Gruppe für den Frieden) unter Charles Groguhet: radikalste der Milizen, die vor allem aus Angehörigen von Präsident Gbagbos Bété-Ethnie besteht und die Vertreibung aller Ausländer predigt. D.J.