Krieg seit 2002

Am 19. September 2002 meuterte ein Großteil der Armee der Elfenbeinküste gegen die Regierung unter Präsident Laurent Gbagbo. Hintergrund war die fortgesetzte offizielle Diskriminierung von Bevölkerungsgruppen vor allem aus dem Norden des Landes, die in den Augen der Regierung nicht „Ivorer“ sind, sondern als minderwertig betrachtete Ausländer.

Die Meuterer brachten wichtige Städte im Norden des Landes unter ihre Kontrolle und konstituierten sich als Rebellenbewegung MPCI (Patriotische Bewegung der Elfenbeinküste). In Frankreich schlossen Regierung und Rebellen im Januar 2003 Frieden; das „Abkommen von Marcoussis“ sah unter anderem eine Allparteienregierung und politische Reformen vor. Die Allparteienregierung ist inzwischen wieder auseinander gebrochen.

Am 25. März 2004 schlugen Sicherheitskräfte und Gbagbo-treue Milizen eine Demonstration der Opposition für das Marcoussis-Abkommen in Abidjan blutig nieder. Nun bemüht sich die UNO, die Blauhelme in die Elfenbeinküste geschickt hat, um die Wiederbelebung des Friedensprozesses. Als ein Haupthindernis dafür identifizierte jetzt ein UN-Sonderberichterstatter „parallele“ Strukturen wie eben die „patriotischen“ Milizen.