Tornado-Absturz an der Nordsee

Zwei Tote bei Zusammenstoß zweier Bundeswehr-Tornados bei St. Peter-Ording. Trümmer gehen in der Nähe von Wohnhäusern nieder. Absturzursache noch unklar

GARDING/BERLIN afp ■ Beim Zusammenstoß zweier Bundeswehr-Tornados sind gestern unweit des Badeorts St. Peter-Ording an der Nordsee zwei Besatzungsmitglieder getötet worden. Zwei weitere Insassen der beiden Kampfflugzeuge konnten sich mit Fallschirmen retten, so ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Tornados gehörten zum Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ der Luftwaffe im schleswig-holsteinischen Jagel. Der Zusammenstoß habe sich gegen 10.30 Uhr bei einem „Übungsflug in einem ganz normalen Trainingsgebiet“ ereignet.

Die Wracks gingen nahe der schleswig-holsteinischen Ortschaft Garding nieder.

Ein Sprecher des Flottenkommandos Glücksburg bestätigte Zeugenaussagen, wonach einige Trümmer nur knapp an Wohnhäusern vorbeiflogen: „Ein Wrackteil ging etwa 300 Meter neben einem Haus nieder“, sagte er. Glücklicherweise hätten die Trümmer aber weder Menschen noch Häuser getroffen. Einsatzkräfte sperrten nach dem Unfall ein etwa acht Quadratkilometer großes Gelände ab, Löschfahrzeuge waren im Einsatz. Aus den Wracks lief Kerosin aus. Größere Mengen Munition seien nicht an Bord der Flugzeuge gewesen.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums war zunächst unklar, in welcher Übungsphase die Tornados zusammenstießen und welche Ursachen der Absturz hatte. Der General der Flugsicherheit der Bundeswehr habe die Ermittlungen übernommen. Der Ministeriumssprecher wollte nicht bestätigen, dass ein drittes Flugzeug an der Übung beteiligt gewesen sei. Ein Sprecher des Glücksburger Flottenkommandos hatte zuvor mitgeteilt, ein dritter Tornado sei „in der Nähe mitgeflogen“, aber nicht in den Unfall verwickelt worden. Das Flugzeug sei unversehrt zurückgekehrt.