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Die Baath-Partei

Seit 40 Jahren regiert in Syrien, wie einst im Irak, die arabisch-nationalistische Baathpartei. Ähnlichkeiten in der Struktur des politischen Systems sind also nicht rein zufällig. Auch in Syrien gilt: Eine allmächtige Partei und die Geheimdienste kontrollieren das Land mit seinen 17 Millionen Einwohnern.

Seit 1970 herrschte der Diktator Hafis al-Assad mit eiserner Faust, stets mit der Rechtfertigung, dass man sich mit dem benachbarten Israel offiziell im Kriegszustand befinde, zumal die syrischen Golanhöhen seit 1967 israelisch besetzt sind.

Doch Syrien ist nicht gleich Irak, wie sowohl Mitglieder des Regimes als auch Oppositionelle betonen. Syrien hat nie die gleichen Exzesse erlebt wie das Nachbarland unter Saddam Hussein, wenngleich es in der Geschichte des Landes gerade in den frühen 80ern eine Zeit gab, die syrische Intellektuelle als „Irakisierung“ bezeichnen, als 100.000 Syrer spurlos verschwanden.

Im Juni 2000 starb Hafis al-Assad eines natürlichen Todes, und sein damals erst 34-jähriger Sohn Baschar übernahm die Macht. Seitdem kam es zu kosmetischen Reformen, die Grundfesten des politischen Systems sind aber bis heute unangetastet. KARIM EL-GAWHARY